Der Ausflug startet recht spät um 11.00 Uhr. Auf uns warten
2 ehemalige Feuerwehrautos, die zu geländegängigen Bussen (27 Personen +
Fahrer) umgebaut wurden. 4 x 4 inklusive.
Versprochen waren Vulkane, Lavafelder und ein Picknick.
Natürlich kommt es auch darauf an, was man sich darunter vorstellt. Und da
fängt es schon an. Um es vorwegzunehmen: Vorstellung und Realität sind nicht
unbedingt deckungsgleich.
Aber der Reihe nach.
Die Busse an sich sind schon sehr cool. Quälen sich die
steilen Berge in Santa Cruz immer weiter in die Höhe. Von einem Aussichtspunkt
ein wunderschöner Blick auf die Stadt, den Hafen und unser Schiff. Passt.
Und weiter, immer höher immer höher.
Nächster Fotostopp. Blick auf einen Bergkamm, über den die
Wolken wabern und über die Kante zu fließen scheinen. Sieht toll aus und hatten
wir so ähnlich schon am Tafelberg in Kapstadt gesehen.
Weiter dann offroad. Wenn mich einer gefragt hätte, ich
hätte gesagt: das geht nicht mit dem Bus. Aber falsch.
Geschüttelt, nicht gerührt, fuhren wir quasi quer durch den
Wald bis zu einem Lavafeld. Wie das manchmal so ist mit dem Zuhören: Von wann
war das? 1980 oder so? Auf jeden Fall eine Schneise der Verwüstung quer den
Hang herunter bis zum Meer. Aber die Vegetation erobert sich das Gebiet zurück
und Schäden an Straßen und Häusern sind so nicht mehr sichtbar.
Leider ging der Weg nicht weiter und die beiden Busse
mussten mit einem waghalsigen Manöver am Abgrund wenden. War schon spannend ;-)
Dann wieder mal ein Erlebnis der besonderen Art: Wir fahren
auf eine Parkplatz und Simone sagt noch zu mir „da läuft ein Vermummter rum“.
Ich habe mir nichts dabei gedacht. Vielleicht wollte er sich in der Höhe vor
der Sonne schützen. Oder ein Japaner mit Mundschutz und Handschuhen. Hat man ja
schon gesehen.
Alle Mann aus den 2 Bussen raus und los zum View Point. Wir
beide ganz hinten (wir saßen im Bus in der letzten Reihe). Plötzlich Unruhe.
„Alle zurück. Da vorne steht einer mit Maske und Pistole!!!“
Wir haben es zunächst nicht verstanden, aber alle gingen
ohne Panik, aber doch zügig zurück und kamen uns entgegen.
Ich war total verwirrt und bin erstmal ein Stück nach vorne,
um zu sehen, was da los ist.
Um ehrlich zu sein: Das Herz schlug mir bis zum Hals, aber
ich habe nur noch gesehen, wie ein Typ mit Ski-Maske und einem Gegenstand, der
ausgesehen hat wie eine Pistole, hinter einer Mauer verschwunden ist.
Die Verunsicherung war bei allen groß und sowohl die
Reiseleitung, als auch die Busfahrer haben das zunächst nicht wirklich
geglaubt, aber dann doch die Polizei gerufen.
Ergebnislos. Aber wir waren da sowieso schon wieder weg, bis
die Polizei eingetroffen ist. Und der Typ irgendwo im Wald verschwunden.
Auf der Rückfahrt zum Schiff war das Ganze auch schon fast wieder
vergessen.
Wahrscheinlich ein Kleinganove, der eines der parkenden
Autos ausrauben wollte und von den 2 Bussen dann aufgescheucht wurde.
Und weiter ging die wilde Fahrt mit den Geländebussen. Kreuz
und quer durch den Wald. Habe mehrfach von meinem Sitz abgehoben, bin aber
nicht in der Decke eingeschlagen ;-)
Hunger!!! Das versprochene Picknick kam und kam nicht. Und
seit dem Frühstück waren es bereits 7 Stunden!!
Doch endlich gab es was zu Mampfen.
Es gab Kanarische Kartoffeln, Thunfisch-Salat, geschmortes
Rindfleisch, Ziegenkäse, roher Schinken und dazu die leckeren Mojos (Saucen) in
rot und in grün. Leicht scharf im Abgang. Und natürlich viel Knoblauch.
Mit vollem Bauch ging es dann zurück zum Schiff.
Da es schon recht spät war kein Mittagsschlaf. Dafür einen
leckeren Kaffee in der Bar.
Anschließend haben wir das Auslaufen wieder angeschaut. 6-3,
4-2, 2-1, los (wie Philipp sagen würde).
Das Auslaufen gehört für mich zu den schönsten und
emotionalsten Momenten auf der ganzen Reise. Es ist einfach ein tolles Gefühl,
wenn man sieht und fühlt, wie das Schiff sich langsam in Bewegung setzt und mit
der tollen Musik im Hintergrund den Hafen verlässt.
Aber ich glaube, das geht vielen so.
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